Jusos und SPD fordern mehr öffentliche Toiletten

Dass Esslingens Innenstadt nicht gerade mit öffentlichen Toiletten gesegnet ist, wird von Einheimischen wie Besuchern der Stadt immer wieder beklagt. Jetzt hat eine publikumswirksame Aktion der Jusos, der Jugendorganisation der SPD, die Dringlichkeit des Problems noch einmal vor Augen geführt: Bei einer Abstimmung mit Tischtennisbällen landeten vier Fünftel in dem Körbchen mit der Aufschrift „mangelhaft“. Mitorganisatorin Majlinda Hasanaj: „Das Ergebnis ist eindeutig: Esslingen kommt seiner Verpflichtung zur Daseinsvorsorge in Sachen öffentliche Toiletten nicht wirklich nach. Hier muss der neue Gemeinderat aufs Gaspedal treten.“ Und ihr Jusokollege Daniel Krusic ergänzt: „Positiv überrascht haben uns die Zahl derer, die stehengeblieben sind, sowie die vielen guten Gespräche auf der Inneren Brücke. Die Aktion war Bürgerbeteiligung in Reinform.“

Um die Jusoaktion politisch wirksam zu machen, hat die SPD-Gemeinderatsfraktion nunmehr einen Antrag an Oberbürgermeister Matthias Klopfer gerichtet. In ihm fordern die Stadträte Heidi Bär und Andreas Koch ein Gesamtkonzept „Öffentliche Toiletten in der Innenstadt“. Ausgangspunkt soll eine aktuelle Bestandsaufnahme sein, die auch jene WCs auflistet, die in jüngerer Zeit weggefallen sind. Danach würde der Bedarf ermittelt, ein Zeitplan aufgestellt und für die nötige Finanzierung gesorgt. Wichtig ist den beiden Stadträten aber auch eine bessere Beschilderung und eventuell eine App: „Die beste Toilette nützt nichts, wenn man sie nicht findet.“ Und noch andere Punkte sind in dem Antrag aufgeführt – z. B. die Frage der Sauberkeit, der Reinigungsintervalle, der Öffnungs- und Schließzeiten sowie die Situation in den Stadteilen. Auch das Angebot der „Netten Toilette“ soll auf den Prüfstand gestellt und gegebenenfalls nochmals neu beworben werden. „Die Jusos haben den Finger in die Wunde gelegt. Die SPD ist mit ihnen einig: Es muss einfach noch mehr passieren“, so die Stadträte Bär und Koch abschließend in einer Pressemitteilung.