Machen, was geht: Radwegenetz vor Radschnellweg

Esslingen hat einstimmig eine Verkehrswende beschlossen und begonnen. Dazu gehört unter anderem eine Verdoppelung des Radverkehrs. Vor diesem Hintergrund ist es der SPD wichtig, dass wir auf beiden Seiten des Neckars sichere und vernetzte Radwege schaffen mit guten Querverbindungen über die Bahnlinie, den Neckar und die B10. Die Standards für Radschnellwege (RSW) sind in unserem dicht besiedelten Gebiet nur teilweise möglich. Wir erwarten pragmatische Lösungen, die schnell umsetzbar sind.

Es ist gut, dass wir bei der Planung des RSW auf den Dialog zum Integrierten Stadtteilentwicklungskonzept (ISEK) in der Pliensauvorstadt Rücksicht nehmen, welcher die Verkehrsfragen im Anschluss an die städtebauliche Analyse aufgreifen wird. Das verschafft uns Zeit, um eine Trasse südlich des Neckars – oder wo auch immer – zu finden. Wir begrüßen die Einbindung der Bürgerinnen und Bürger zur Variantenbewertung, welche in eine Bürgerempfehlung münden soll. Im weiteren Verlauf erwarten wir auch eine konstruktive Zusammenarbeit mit dem Regierungspräsidium, über dessen diverse Kehrtwenden im bisherigen Planungsverlauf wir uns sehr wundern. Wir haben die klare Erwartung, dass das Land seiner Verpflichtung auch in Esslingen nachkommt. Von der Devise „In Esslingen dürft ihr selber planen, aber auch selber zahlen“ halten wir nichts.

Unser Fazit: Die Suche nach einer Trasse für den RSW wird dauern. Auf welche Variante es hinauslaufen wird, steht noch in den Sternen. Von daher macht es Sinn, sich parallel um das Esslinger Radwegenetz insgesamt zu kümmern. Der Schnellweg darf nicht alles andere blockieren.

Redebeitrag von Stadträtin Heidi Bär in der Sitzung des Mobilitätsausschusses vom 6. März 2023